Seit Mai 2006 halten wir eine Herde Hochlandrinder. Wir hatten das Glück, dass wir eine bestehende Herde übernehmen konnten. So kannten sich alle Tiere bereits und mussten sich nur an die neue Umgebung gewöhnen. Derzeit besteht unsere Herde aus 9 Mutterkühen mit ihren Kälbern, Nachzuchtrindern und Ochsen zur Mast.
Das Hochlandrind oder Highland Cattle stammt - wie der Name schon sagt - von den westlichen Highlands im Norden Schottlands und den diesem Gebiet vorgelagerten Inseln. Ursprünglich war das Hochlandrind ein typisches Dreinutzungsrind: es lieferte Milch, Fleisch und wurde zusätzlich als Zugtier eingesetzt. Seit über 200 Jahren wird die Rasse in unveränderter Form und ohne Einkreuzungen gezüchtet. Das raue Klima im Schottischen Hochland hat die Rasse geprägt. Robustheit, Langlebigkeit, ein ausgeprägter Herdentrieb und gute Muttereigenschaften zeichnen die Hochlandrinder aus.
Inzwischen ist das Hochlandrind weltweit verbreitet. Bis im Jahre 1995 war in der Schweiz der Import aller vom Bund nicht geförderter Rindviehrassen verboten, mit Ausnahme einiger Exoten im Zoo. Da sich Hochlandrinder aufgrund ihres geringen Gewichts und ihrer Genügsamkeit besonders für den Natur- und Landschaftsschutz eignen, lancierte die Landwirtschaftliche Beratungszentrale Lindau (LBL) mit Unterstützung des Bundesamtes für Landwirtschaft in den Jahren 1993 - 2000 ein Projekt von streng geregelten Ausnahmeimporten von Robustrindern. So fanden ab dem Jahre 1993 die ersten Importe von Hochlandrindern in die Schweiz statt.
Im Jahr 1995 wurde die Highland Cattle Society gegründet. Sie ist die schweizerische Vereinigung der Züchter und Halter von Hochlandrindern. Das Ziel des Vereins ist es, die Rasse in Reinzucht zu erhalten und die Zuchtarbeit zu unterstützen. Sie organisiert Veranstaltungen zur Absatzförderung, Erfahrungsaustausch und Weiterbildung. Zurzeit besteht die Highland Cattle Society aus ca. 200 Mitgliedern.
Das Hochlandrind hat kurze, stämmige Gliedmassen, ein gesundes Fundament und einen korrekten Gang. Der Körperbau ist harmonisch bei mittlerer Bemuskelung. Der Kopf mit den weit ausladenden Hörnern hat nahezu eine Dreiecksform. Erlaubt sind alle Fellfarben, auf eine einheitliche Färbung wird Wert gelegt. Hauptfarben sind red, dun, black, white und brindle.
Erwünscht ist bei den Kühen eine Widerristhöhe von 110 bis 120 cm bei einem Gewicht zwischen 400 und 550 kg. Bei den Stieren sind 120 bis 130 cm Widerristhöhe und 500 bis 900 kg optimal. Das Hochlandrind ist sehr spätreif, Ziel ist eine erste Abkalbung mit ungefähr 36 Monaten. Die Kühe sollen leicht kalben und gute Muttereigenschaften aufweisen (Geburtsgewicht der Kälber 22 bis 25 kg) bei Zwischenkalbezeiten von einem Jahr.
Weil die Tiere in ihrer Heimat nur sehr beschränkt auf Wirtschaftlichkeit, Wachstum und Fleischansatz gezüchtet wurden und das Überleben im rauen Klima im Vordergrund stand, wachsen sie langsamer als andere Rinderrassen. Dafür sind sie langlebig und haben eine lange Nutzungsdauer, was für ihre Wirtschaftlichkeit spricht.
Die Robustheit der Hochlandrinder erlaubt eine ganzjährige Haltung im Freien, im Sommer auf den Weiden mit ausreichend Schattenplätzen, im Winter auf dem Laufhof und im Laufstall mit einem Liegebereich mit Einstreu. Die Tiere werden extensiv - nur mit hofeigenem Gras, Heu und Silage - gefüttert. Kraftfutter ist tabu. Jedoch ist auf eine ausreichende Mineralstoffversorgung Wert zu legen.
Die Haltung erfolgt in Herden, der Zuchtstier weilt stets bei den Kühen. Die Kälber säugen 10 Monaten lang Milch bei der Mutterkuh. Bereits ab der ersten Lebenswoche nehmen die Kälber zusätzlich feste Nahrung (Heu oder Gras) auf. Mit 10 Monaten werden die Jungtiere von ihren Müttern getrennt und wachsen mit gleichaltrigen Tieren auf.
Derzeit haben wir keine Tiere zu verkaufen.